Mustiner Ehrenmal
Bei kriegerischen Auseinandersetzungen wurde auch Mustin nicht verschont. So mußten nach 1870-
Um diesen Männern die letzte Ehre zu erweisen regte die Kameradschaft 1920 an, auf dem Heidberg eine entsprechende Gedenkstätte zu errichten. Dieses Vorhaben wurde aber vom Kreis abgelehnt. Erst 18
Jahre später sollte daraus Realität werden. Im Zusammenhang mit dem Bau des gemeinsamen Jugendheimes der Gemeinden des Amtes Mustin, Mustin, Kittlitz, Lankow, Dechow, Groß-
Im Jahre 1998 hat unsere Kameradschaft der Gemeinde angeboten, regelmäßig das Mustiner Ehrenmal zu pflegen und instand zu halten. Ausschlaggebend war der Gedanke, alte traditionelle Grundsätze wieder
aufleben zu lassen. Die Kyffhäuserkameradschaft wurde einst als Sozialverein gegründet um Kriegerwitwen, Kriegsversehrte und in Not geratene Veteranen sozial zu betreuen und finanziell zu
unterstützen. Glücklicherweise leben wir heute in einem Sozialstaat, in dem diese Aufgaben durch Bildung einer Solidargemeinschaft überwiegend vom Staat übernommen worden sind.
Deshalb wollen wir als Mustiner Kyffhäuser durch eine symbolische Geste an diese unsere ursprüngliche Verpflichtung erinnern. Die Pflege des Ehrenmals erscheint uns als sehr geeignet, beinhaltet sie
doch gleichzeitig eine Wertschätzung und ein Gedenken gegenüber den gefallenen Kameraden und den Opfern von Gewaltherrschaft und Vertreibung.(phk)
Chronik
Kyffhäuserkameradschaft
Mustin und Umgegend
Als ältester Verein ist die Kyffhäuserkameradschaft Mustin und Umgegend der Traditionverein des Dorfes. Bereits 1898 gegründet, war er mit achtzig Mitgliedern der zahlenmäßig größte Zusammenschluß
von ehemaligen aktiven Soldaten im Umkreis. Neben der Kameradschaftspflege führte von vornherein auch ein sozialer Aspekt zur Vereinsgründung. Kriegerwitwen, Kriegsversehrte und in Not geratene
Veterenen sozial zu betreuen und finanziell zu unterstützen. Bezeichnenderweise lehnten die Veteranen des Krieges 1870-
Die Traditions-
Im Jahre 1924 ist die Anzahl der Mitglieder auf einhundert angewachsen. 1925 wurde mit 16 Jugendlichen eine Kyffhäuser-
Die Zeit des Nationalsozialismus warf auch auf unsere Kameradschaft ihre Schatten. Laut Parteibeschluß hatte sich der Vorsitzende nun Vereinsführer zu nennen und aus Versammlungen wurden Appelle.
1934 wird die Erstellung einer Schießgruppe verfügt und 1935 der Schießstand ausgebaut. Schießen war von nun ab für alle Kameraden bis zum 55. Lebensjahr Pflicht. Wer ein Gewehr besaß hatte dieses
für die Übungsschießen zur Verfügung zu stellen. Wie bei vielen anderen Organisationen auch, ist die NSDAP im Jahre 1938 der Kyffhäuserkameradschaft übergeordnet worden. Der Schießstand diente
zukünftig gleichzeitig auch als Ausbildungsstätte der Hitlerjugend. Da sich die zentralen Organe des Kyffhäuserbundes gegen das Gleichschaltungsgesetz aussprachen ruhten ab 1941 weitesgehend alle
Aktivitäten. 1943 erfolgte durch die NSDAP das Verbot des Kyffhäuserbundes und die Zwangsauflösung. Das Vermögen wurde beschlagnahmt. Ein großer Teil unserer Kameraden war zu diesem Zeitpunkt an der
Front.
Im Jahre 1959 finden sich die ersten Kameraden wieder zusammen und beginnen mit den Vorarbeiten zur Neugründung des Vereins. Das Gründungsdatum ist der 11. Oktober 1959. Für Anfang Januar 1960 wird
die erste Jahreshauptversammlung mit 16 Mitgliedern unter dem Vorsitz von Carl Lindemann einberufen und Hartwig Berg sen. zum ersten Vorsitzenden gewählt. Die Traditionsfahne ist durch zähe und
beharrliche Verhandlungen von Carl Lindemann und Berg sen. wieder in den Besitz des Vereins übergegangen. Sie war in den letzten Kriegstagen in der Kirche deponiert worden um nicht den Engländern als
Besatzungsmacht in die Hände zu fallen. Nun tat sich die Kirche schwer die Fahne wieder herauszugeben. Carl Lindemann wird zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Mitte des Jahres feiert man unter großer
Beteiligung der Bevölkerung das 50. Fahnenjubiläum der Kyffhäuserkameradschaft Mustin.
Nach anfänglichen und wohl auch notwendigen Querelen mit der 1952 gegründeten Schützenkamerdschaft Mustin, die für sich selbst die Übernahme der Traditionen des Kyffhäuserbundes in Anspruch nahm, ist
1965 der Friede zwischen den Vereinen wieder eingekehrt. Heute besitzen sowohl Mitglieder der Vorstände als auch der Leistungsträger im Sportschützenbereich beider Vereine eine Doppelmitgliedschaft.
Eine ausgewogene finanzielle Entlastung der Doppelbeiträge dieser Kameradinnen und Kameraden wäre vielleicht einmal ein Diskussionsthema auf Vorstandsebene.
Seit 1965 kann durch die Kameradschaft der Schießstand der Schützen mitbenutzt werden. Dies ist eine wesentliche Erleichterung da bisher für Übungsschießen der Schießstand in Einhaus mitgenutzt
werden mußte. Der eigenliche alte Schießstand der Kyffhäuser, der Heidberg, steht nicht mehr zur Verfügung weil er einem neuen Naturschutzgebiet weichen mußte. Die Zahl der Mitglieder ist 1965 wieder
auf über siebzig angewachsen.
Durch die begrenzten finanziellen Mittel der Kameradschaft mußte 1968 die Geflogenheit aufgegeben werden, für gestorbene Kameraden die Musik auf der Beerdigungsfeier zu bestellen. Das Salutschießen
und die Ehrenwache wird aber weiterhin auf Wunsch durchgeführt. Ebenso versuchte man Sonderwünsche der Angehörigen zu erfüllen, wenn diese keine größeren Kosten verursachten.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß die Kameradschaft Träger von hohen Auszeichnungen in ihren Reihen zählte. Besitzer vom Kyffhäuser-
Gut angenommen wurden die wieder aufgenommenen gemeinsamen Ausflüge. Durch die Motorisierung waren die Ziele jetzt weiter gesteckt. Insel Fehmarn, Museumsdorf Molfsee, Vogelpark Walsrode, Ehrenmal
Laboe, Schiffshebewerk Scharnebeck, Hamburg, Bremen sowie eine Fahrt mit dem Raddampfer Kaiser Wilhelm seien hier nur als einige Beispiele genannt.
Eine Abordnung der Kyffhäuserkameradschaft Mustin und Umgegend nahm 1982 an den Trauerfeierlichkeiten für Großadmiral Karl Dönitz in Friedrichsruh teil. Leider kann man seit diesem Jahre aufgrund der
Altersstruktur keine aktive Schießgruppe mehr bilden. Die Kameradschaft krankte, wie viele andere Vereine zu jener Zeit auch, am fehlenden Nachwuchs.
Anläßlich des 75-
Doch die Altersstruktur wird zu einem großem Problem für die Kameradschaft. Es gab kaum noch jüngere Mitglieder die bereit waren Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. Ab 1990 kam das Vereinsleben
langsam zum Erliegen. Vorstandsarbeiten wurden kaum oder gar nicht mehr durchgeführt und es fanden immer weniger Aktivitäten innerhalb der Kameradschaft statt. Nachdem auch die jährlichen
Mitgliedermeldungen und die damit verbundenen Beitragsabgaben an den Kreisverband unterblieben drohte dieser 1996 mit der Auflösung der Kameradschft und dem Einzug der Fahne. Auf gemeinsame
Initiative von Bürgermeister Hartwig Berg und den langjährigen Gemeinderatsmitgliedern Hans-
Im März 1997 wird Jürgen Prüß einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt. In dieser Funktion dient er noch heute dem Verein. Mit einer neuen Mannschaft gelingt es ihm die Kameradschaft langsam aus
der Krise herauszuführen. Dafür wird er im Jahr 2001 mit dem Kyffhäuser-
Das Jahr 1998 war geprägt von der 100-
Auch schießen unsere Sportschützen seit dem Jahre 1998 erfolreich auf Kreis-
2001 wurde die Pistolenmannschaft unter Führung von Schießwart Karl-
Eine Restaurierung unserer Traditionsfahne ist zwingend notwendig geworden. Sie wird im Frühjahr 2004 in Angriff genommen. An dieser Stelle möchte sich die Kameradschaft bei der Gemeinde Mustin und
beim Kreisverband bedanken. Ohne deren großzügige finanzielle Unterstützung hätten wir die Restauration sicherlich um einige Jahre nach hinten verschieben müssen.
Auf Anregung der Schriftführerin und des Schatzmeisters Rosemarie und Michael Stadtler wird im Herbst 2004 erstmals wieder ein gemeinsamer Wochenendausflug unternommen. Die Fahrt wurde von beiden
selbst organisiert und führte mit 3 Kleinbussen und 20 Personen für 3 Tage ins Kyffhäusergebirge und zum Kyffhäuserdenkmal. Alle Beteiligten waren so begeistert, daß das Ehepaar Stadtler gebeten
wurde für 2006 eine Reise nach Rügen auszuarbeiten.
Anfang 2005 können wir wieder 3 Jugendliche in unseren Reihen begrüßen. Sie haben bereits mit dem Luftgewehr am Kreispokalschießen teilgenommen und die ersten 3 Plätze belegt. Somit waren sie auch
gleichzeitig Sieger in der Mannschaftswertung.
Wir sind jetzt der festen Überzeugung das die Tradition der Kyffhäuserkameradschaft Mustin und Umgegend noch lange in unserem Dorfe fortgeführt wird.
Das Jahr 2006 war geprägt von 2 herausragenden Ereignissen. Auf der kameradschaftlicher Ebene war der Wochenendausflug nach Rügen der Höhepunkt des Jahres. Von Freitag , den 6ten bis Sonntag ,den
8ten Oktober ging die Fahrt mit 3 Kleinbussen und 23 Personen ins Erlebnishotel Nautilus nahe Puttbus. Ob Kap Arkona mit seinen Leuchttürmen und den Bunkeranlagen, das KdF-
Der absolute Highlight aus sportlicher Sicht war aber das Abschneiden unserer Schützen im Bundes-
Für 10 Jahre treue Mitgliedschaft wurde den Kameraden P-
Trotz einiger Fluktuationen ist die Anzahl der Mitglieder in 2006 mit 40 Kameradinnen und Kameraden in etwa konstant geblieben.(phk)
noch lange in unserem Dorfe fortgeführt wird. (phk)