KK - Mustin und Umgegend

1. Vorsitzender

Jürgen Prüß

Schweriner Str. 25a

23911 Mustin

Tel.: 04546 - 445

                       j.pruess@arcor.de

 

Mustiner Ehrenmal
Bei kriegerischen Auseinandersetzungen wurde auch Mustin nicht verschont. So mußten nach 1870-71 im ersten Weltkrieg wieder aus allen Familien Angehörige ins Feld ziehen. Viele Männer und Söhne ließen bei den Schlachten in Frankreich und in anderen Ländern ihr Leben.

Um diesen Männern die letzte Ehre zu erweisen regte die Kameradschaft 1920 an, auf dem Heidberg eine entsprechende Gedenkstätte zu errichten. Dieses Vorhaben wurde aber vom Kreis abgelehnt. Erst 18 Jahre später sollte daraus Realität werden. Im Zusammenhang mit dem Bau des gemeinsamen Jugendheimes der Gemeinden des Amtes Mustin, Mustin, Kittlitz, Lankow, Dechow, Groß- und Klein Thurow, ist 1938 unter den hohen Kiefern des Heidberges ein würdiges Ehrenmal geschaffen worden. Ein bogenförmiges Halbrund, gesetzt aus großen Felssteinen, mit Bänken, die zum Verweilen einladen. Beim Rauschen der Bäume kann der Besucher seinen Gedanken nachgehen und so eine Verbindung zu denen schaffen, die nicht zurückgekehrt sind.

Im Jahre 1998 hat unsere Kameradschaft der Gemeinde angeboten, regelmäßig das Mustiner Ehrenmal zu pflegen und instand zu halten. Ausschlaggebend war der Gedanke, alte traditionelle Grundsätze wieder aufleben zu lassen. Die Kyffhäuserkameradschaft wurde einst als Sozialverein gegründet um Kriegerwitwen, Kriegsversehrte und in Not geratene Veteranen sozial zu betreuen und finanziell zu unterstützen. Glücklicherweise leben wir heute in einem Sozialstaat, in dem diese Aufgaben durch Bildung einer Solidargemeinschaft überwiegend vom Staat übernommen worden sind.

Deshalb wollen wir als Mustiner Kyffhäuser durch eine symbolische Geste an diese unsere ursprüngliche Verpflichtung erinnern. Die Pflege des Ehrenmals erscheint uns als sehr geeignet, beinhaltet sie doch gleichzeitig eine Wertschätzung und ein Gedenken gegenüber den gefallenen Kameraden und den Opfern von Gewaltherrschaft und Vertreibung.(phk)

 

Chronik
Kyffhäuserkameradschaft
Mustin und Umgegend

Als ältester Verein ist die Kyffhäuserkameradschaft Mustin und Umgegend der Traditionverein des Dorfes. Bereits 1898 gegründet, war er mit achtzig Mitgliedern der zahlenmäßig größte Zusammenschluß von ehemaligen aktiven Soldaten im Umkreis. Neben der Kameradschaftspflege führte von vornherein auch ein sozialer Aspekt zur Vereinsgründung. Kriegerwitwen, Kriegsversehrte und in Not geratene Veterenen sozial zu betreuen und finanziell zu unterstützen. Bezeichnenderweise lehnten die Veteranen des Krieges 1870-71 eine in Aussicht gestellte Beitragsfreiheit ab um sich als vollwertige Mitglieder in den Dienst der Sache zu stellen. Daraus wurde in den Jahren 1914-18 leider eine traurige Gewissheit. Die Ehefrauen als Hinterbliebende oder von in Not geratenen Kameraden erhielten jährlich zu Weihnachten eine Zuwendung von 10 Mark und für jedes Kind weitere 2 Mark.

Die Traditions- und Kameradschaftspflege hatten aber den überwiegenden Anteil am Vereinswesen. Sommer- und Wintervergnügen, Waldfeste und Preisschießen waren fester Bestandteil der Kameradschaft. Den beliebten Ausmärschen in die Umgebung Mustins konnte die Kameradschaft ab 1909 die geweihte Traditionsfahne voranstellen. 2009 wollen wir mit dieser Fahne stolz ihr 100-jähriges Jubiläum feiern.

Im Jahre 1924 ist die Anzahl der Mitglieder auf einhundert angewachsen. 1925 wurde mit 16 Jugendlichen eine Kyffhäuser-Jugendgruppe ins Leben gerufen. Bereits innerhalb eines Jahres hat sich ihr Mitgliederbestand auf 28 Jugendliche erhöht. Nachzutragen ist, daß man seit der Gründung des Vereins alle Konfirmanden mit einem Gesangbuch bedachte. Auch wurde oft von der Kameradschaft zur Linderung der finanziellen Not Gelder an Hilfsbedürftige gezahlt. Dafür waren im Dorf sogenannten Fechtbüchsen (Sammelbüchsen) aufgestellt. Sammelaktionen bei den Feierlichkeiten erbrachten die weiteren notwendigen Gelder.

Die Zeit des Nationalsozialismus warf auch auf unsere Kameradschaft ihre Schatten. Laut Parteibeschluß hatte sich der Vorsitzende nun Vereinsführer zu nennen und aus Versammlungen wurden Appelle. 1934 wird die Erstellung einer Schießgruppe verfügt und 1935 der Schießstand ausgebaut. Schießen war von nun ab für alle Kameraden bis zum 55. Lebensjahr Pflicht. Wer ein Gewehr besaß hatte dieses für die Übungsschießen zur Verfügung zu stellen. Wie bei vielen anderen Organisationen auch, ist die NSDAP im Jahre 1938 der Kyffhäuserkameradschaft übergeordnet worden. Der Schießstand diente zukünftig gleichzeitig auch als Ausbildungsstätte der Hitlerjugend. Da sich die zentralen Organe des Kyffhäuserbundes gegen das Gleichschaltungsgesetz aussprachen ruhten ab 1941 weitesgehend alle Aktivitäten. 1943 erfolgte durch die NSDAP das Verbot des Kyffhäuserbundes und die Zwangsauflösung. Das Vermögen wurde beschlagnahmt. Ein großer Teil unserer Kameraden war zu diesem Zeitpunkt an der Front.

Im Jahre 1959 finden sich die ersten Kameraden wieder zusammen und beginnen mit den Vorarbeiten zur Neugründung des Vereins. Das Gründungsdatum ist der 11. Oktober 1959. Für Anfang Januar 1960 wird die erste Jahreshauptversammlung mit 16 Mitgliedern unter dem Vorsitz von Carl Lindemann einberufen und Hartwig Berg sen. zum ersten Vorsitzenden gewählt. Die Traditionsfahne ist durch zähe und beharrliche Verhandlungen von Carl Lindemann und Berg sen. wieder in den Besitz des Vereins übergegangen. Sie war in den letzten Kriegstagen in der Kirche deponiert worden um nicht den Engländern als Besatzungsmacht in die Hände zu fallen. Nun tat sich die Kirche schwer die Fahne wieder herauszugeben. Carl Lindemann wird zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Mitte des Jahres feiert man unter großer Beteiligung der Bevölkerung das 50. Fahnenjubiläum der Kyffhäuserkameradschaft Mustin.

Nach anfänglichen und wohl auch notwendigen Querelen mit der 1952 gegründeten Schützenkamerdschaft Mustin, die für sich selbst die Übernahme der Traditionen des Kyffhäuserbundes in Anspruch nahm, ist 1965 der Friede zwischen den Vereinen wieder eingekehrt. Heute besitzen sowohl Mitglieder der Vorstände als auch der Leistungsträger im Sportschützenbereich beider Vereine eine Doppelmitgliedschaft. Eine ausgewogene finanzielle Entlastung der Doppelbeiträge dieser Kameradinnen und Kameraden wäre vielleicht einmal ein Diskussionsthema auf Vorstandsebene.

Seit 1965 kann durch die Kameradschaft der Schießstand der Schützen mitbenutzt werden. Dies ist eine wesentliche Erleichterung da bisher für Übungsschießen der Schießstand in Einhaus mitgenutzt werden mußte. Der eigenliche alte Schießstand der Kyffhäuser, der Heidberg, steht nicht mehr zur Verfügung weil er einem neuen Naturschutzgebiet weichen mußte. Die Zahl der Mitglieder ist 1965 wieder auf über siebzig angewachsen.

Durch die begrenzten finanziellen Mittel der Kameradschaft mußte 1968 die Geflogenheit aufgegeben werden, für gestorbene Kameraden die Musik auf der Beerdigungsfeier zu bestellen. Das Salutschießen und die Ehrenwache wird aber weiterhin auf Wunsch durchgeführt. Ebenso versuchte man Sonderwünsche der Angehörigen zu erfüllen, wenn diese keine größeren Kosten verursachten.

Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß die Kameradschaft Träger von hohen Auszeichnungen in ihren Reihen zählte. Besitzer vom Kyffhäuser-Verdienstkreuz I. und II. Klasse gehörten ebenso dazu, wie Träger des Ehren-Verdienstkreuzes I. und II. Klasse.

Gut angenommen wurden die wieder aufgenommenen gemeinsamen Ausflüge. Durch die Motorisierung waren die Ziele jetzt weiter gesteckt. Insel Fehmarn, Museumsdorf Molfsee, Vogelpark Walsrode, Ehrenmal Laboe, Schiffshebewerk Scharnebeck, Hamburg, Bremen sowie eine Fahrt mit dem Raddampfer Kaiser Wilhelm seien hier nur als einige Beispiele genannt.

Eine Abordnung der Kyffhäuserkameradschaft Mustin und Umgegend nahm 1982 an den Trauerfeierlichkeiten für Großadmiral Karl Dönitz in Friedrichsruh teil. Leider kann man seit diesem Jahre aufgrund der Altersstruktur keine aktive Schießgruppe mehr bilden. Die Kameradschaft krankte, wie viele andere Vereine zu jener Zeit auch, am fehlenden Nachwuchs.

Anläßlich des 75-jährigen Fahnenjubiläums 1984 richtet der Verein noch eine große Jubiläumsfeier aus, die nicht nur bei den Kameraden  sondern auch wiederum in der Bevölkerung großen Anklang findet. Beeindruckend war der große Zapfenstreich unter Mitwirkung des Feuerwehr-Spielmannzuges Mölln, dem Feuerwehr-Musikzug Berkenthin und eines Ehrenzuges der Freiwilligen Feuerwehr Mustin.

Doch die Altersstruktur wird zu einem großem Problem für die Kameradschaft. Es gab kaum noch jüngere Mitglieder die bereit waren Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. Ab 1990 kam das Vereinsleben langsam zum Erliegen. Vorstandsarbeiten wurden kaum oder gar nicht mehr durchgeführt und es fanden immer weniger Aktivitäten innerhalb der Kameradschaft statt. Nachdem auch die jährlichen Mitgliedermeldungen und die damit verbundenen Beitragsabgaben an den Kreisverband unterblieben drohte dieser 1996 mit der Auflösung der Kameradschft und dem Einzug der Fahne. Auf gemeinsame Initiative von Bürgermeister Hartwig Berg und den langjährigen Gemeinderatsmitgliedern Hans-Heinrich Timm und Jürgen Prüß trafen sich engagierte Mustiner Bürger zu einer Krisensitzung zusammen um den Verein neu zu konstituieren und aufzustellen.

Im März 1997 wird Jürgen Prüß einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt. In dieser Funktion dient er noch heute dem Verein. Mit einer neuen Mannschaft gelingt es ihm die Kameradschaft langsam aus der Krise herauszuführen. Dafür wird er im Jahr 2001 mit dem Kyffhäuser-Verdienstkreuz II. Klasse ausgezeichnet. Neue Schießsportgruppen wurden gebildet und Aktivitäten wie Grillfeste und Adventsfeiern führten zu einem neuen Zusammengehörigkeitsgefühl.

Das Jahr 1998 war geprägt von der 100-Jahr-Feier. Gleich drei Vereine feierten auf dem Sportplatz mit einem großem Fest ihr Jubiläum. So konnte der Mustiner Sportverein als jüngster Jubilar auf eine 25-jährige Tätigkeit zurückblicken, während der DRK-Ortsverein mit seinen 50 Jahren doppelt so alt war. Die Kyffhäuserkameradschaft Mustin und Umgegend kann auf ihr 100-jähriges Bestehen trotz aller Wirrnisse zu Recht stolz sein. Die Mitgliederzahl ist inzwischen auf 35 Kameraden angewachsen.

Auch schießen unsere Sportschützen seit dem Jahre 1998 erfolreich auf Kreis-, Landes-, und Bundesebene.
2001 wurde die Pistolenmannschaft unter Führung von Schießwart Karl-Heinz Grothe Bundessieger. Zwei Einzelsiege auf Bundesebene in der Disziplin KKA von Ute Grothe folgen in den Jahren 2004 und 2005. Seit dem Jahr 2000 konnten unsere Kameraden auf Landesebene in der Mannschaftswertung achtzehn Siege, vier 2te Plätze, einen 3ten Platz und in der Einzelwertung neun Siege, vierzehn 2te Plätze und zehn 3te Plätze erzielen. Auf Bundesebene belegten unsere Schützen in der Mannschaftswertung jeweils einen 1ten, 2ten und 3ten Platz und in der Einzelwertung zwei 1te Plätze und einen 3ten Platz.

Eine Restaurierung unserer Traditionsfahne ist zwingend notwendig geworden. Sie wird im Frühjahr 2004 in Angriff genommen. An dieser Stelle möchte sich die Kameradschaft bei der Gemeinde Mustin und beim Kreisverband bedanken. Ohne deren großzügige finanzielle Unterstützung hätten wir die Restauration sicherlich um einige Jahre nach hinten verschieben müssen.

Auf Anregung der Schriftführerin und des Schatzmeisters Rosemarie und Michael Stadtler wird im Herbst 2004 erstmals wieder ein gemeinsamer Wochenendausflug unternommen. Die Fahrt wurde von beiden selbst organisiert und führte mit 3 Kleinbussen und 20 Personen für 3 Tage ins Kyffhäusergebirge und zum Kyffhäuserdenkmal. Alle Beteiligten waren so begeistert, daß das Ehepaar Stadtler gebeten wurde für 2006 eine Reise nach Rügen auszuarbeiten.

Anfang 2005 können wir wieder 3 Jugendliche in unseren Reihen begrüßen. Sie haben bereits mit dem Luftgewehr am Kreispokalschießen teilgenommen und die ersten 3 Plätze belegt. Somit waren sie auch gleichzeitig Sieger in der Mannschaftswertung.

Wir sind jetzt der festen Überzeugung das die Tradition der Kyffhäuserkameradschaft Mustin und Umgegend noch lange in unserem Dorfe fortgeführt wird.

Das Jahr 2006 war geprägt von 2 herausragenden Ereignissen. Auf der kameradschaftlicher Ebene war der Wochenendausflug nach Rügen der Höhepunkt des Jahres. Von Freitag , den 6ten bis Sonntag ,den 8ten Oktober ging die Fahrt mit 3 Kleinbussen und 23 Personen ins Erlebnishotel Nautilus nahe Puttbus. Ob Kap Arkona mit seinen Leuchttürmen und den Bunkeranlagen, das KdF-Bad Prora mit seinen Museen, der Königsstuhl, das Jagdschloß Granitz, ein Besuch im U-Boot oder Puttbus, die weiße Perle Rügens, für jeden war mit Sicherheit etwas dabei. Ob Shoping in Binz, Kaffeetrinken in Sassnitz oder Flanieren auf der Seebrücke in Sellin, auch für ein Alternativprogramm war gesorgt. Und abends, beim geselligen Zusammensein wurden wir dann spontan in der Tiefseebar von unserem „Mädchenchor“ mit Gesang zu flotter Schlagermusik unterhalten. Unser besonderer Dank gilt den Organisatoren der Reise, Rosemarie uind Michael Stadtler.

Der absolute Highlight aus sportlicher Sicht war aber das Abschneiden unserer Schützen im Bundes-vergleichsschießen. Die Jungschützenriege erschoß sich auf Anhieb in der Disziplin KK-Auflage mit 875 Ringen den Bundessieg. In derselben Disziplin wurde Welf Grothe außerdem Bundessieger in der Einzelwertung und Birke Grothe belegte den 2ten Platz. Bei den Damen errang Ute Grothe in der Disz. KK-Auflage mit 283 Ringen zum 3ten mal in Folge ebenfalls den Bundessieg und mit 298 Ringen in der Disz. LG-Auflage ringgleich mit der Führenden den 2ten Platz. Ein 2ter Platz ging auch an unsere Mannschaft Kl. II in der Disz. GK-K2.

Für 10 Jahre treue Mitgliedschaft wurde den Kameraden P-H Kohnke, Klaus Richter und Horst Joachim Ritter die Ehrenurkunde verliehen. Jürgen Prüß wude als 1. Vorsitzender für seine besonderen Verdienste um die Kameradschaft mit dem Kyffhäuserverdienstkreuz I Klasse ausgezeichnet. Die Kameraden Karl-Heinz Grothe, P.-H. Kohnke und Michael Stadtler erhielten das Kyffhäuserverdienstkreuz II Klasse.

Trotz einiger Fluktuationen ist die Anzahl der Mitglieder in 2006 mit 40 Kameradinnen und Kameraden in etwa konstant geblieben.(phk)
noch lange in unserem Dorfe fortgeführt wird. (phk)

 

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