Quelle Zeitschrift Loyal Nr. 4 2022
Vor zwei Jahren hatte ich versucht aufzuzeigen, was Kameradschaft ist.
Heute möchte ich das ein wenig vertiefen und beleuchten! Kameradschaft bedeutet für einander einstehen! In einer Armee, bei uns im Lande die Bundeswehr mit seinen Teilstreitkräften, ist es wichtig, wenn nicht sogar überlebenswichtig Kameradschaft zu leben.
Dass heißt, dass man sich im Ernstfall blind auf seinen Kameraden, bzw. auf Andere Kameraden verlassen muss. Die Pflicht zur Kameradschaft ist deshalb im Soldatengesetz § 12 verankert und festgelegt. (siehe unten)
Leider klingt das Wort Kamerad oder Kameradschaft im zivilen Bereich nicht vorbehaltslos positiv. Gerade bei unseren Kyffhäuserkameradschaften hat es oftmals bei Unwissenden einen antiquierten klang.
Das ist insbesondere bei der Öffentlichkeitsarbeit festzustellen. Wir in den Vorständen müssen Basis- und zielgruppenorientiert unseren Mitgliedern verdeutlichen und vorleben, was es heißt, kameradschaftliche mit einander umzugehen und entsprechend der Soldatentugenden für einander dazu sein und einzustehen!
Kameradschaft ist das Leitmotiv militärischer Organisationen. Durch eine weitreichende Verknüpfung werden in der Alltagssprache Vorstellungen einer Gefahrengemeinschaft geweckt, deren Mitglieder einander achten, beistehen, helfen und bereit sind, ihr Leben zum Wohl der Kameraden einzusetzen.
Zur Verdeutlichung!
Sprachwissenschaftler kennen das Wort Kameradschaft nur allgemein von Kamerad herkommend. Entlehnt aus dem Französischen des 16. Jahrhunderts steht camerade für Gefährte. Die lateinische Bezeichnung camera bedeutet Zimmer, beziehungsweise Schlafraum. Im soldatischen Sprachgebrauch beschreibt Kameradschaft ursprünglich die Stubengemeinschaft oder Korporalschaft der Gefährten.
Besondere Bedeutung hat die Kameradschaft in der soldatischen Gemeinschaft. Insbesondere bedeutet Kameradschaft, die Pflicht jedes Soldaten, seinen Kameraden, unter allen Umständen, in Not und Gefahr, selbst unter Todesgefahr, unaufgefordert und selbstlos beizustehen. Das besondere an der Kameradschaft ist es, dass sie nicht auf Sympathie beruht, nicht an persönliche Verbundenheit im Sinne von Freundschaft gebunden ist, oder Kumpanei, sondern oberste soldatische Pflicht ist.
Kameradschaft ist nicht freiwillig!
Kameradschaft in den Wortsinnen ist verpflichtend im § 12 des Soldatengesetzes formuliert:
» Der Zusammenhalt der Bundeswehr beruht wesentlich auf Kameradschaft. Sie verpflichtet alle Soldaten, die Würde, die Ehre und die Rechte des Kameraden zu achten und ihm in Not und Gefahr beizustehen. Das schließt gegenseitige Anerkennung, Rücksicht und Achtung fremder Anschauungen ein. «
Eine Kameradschaft in der soldatischen Gemeinschaft bedeutet sehr viel, damit unterscheidet sie sich von den materiell gebundenen Kaninchen- und Brieftaubenzuchtvereinen, vom Gedanken des Nutzens geprägten Sport-, Kochvereinen und einiges mehr, die Liste lässt sich unendlich fortsetzen.
Man stelle sich die berühmten fünf Fragen zur Kameradschaft:
Bewahren wir uns das hohe Gut der Kameradschaft,
Heute, Morgen und alle Tage!